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"Langzeit-Test" Island

Die Panamericana ist verschoben, die Norweger wollen nicht, dass wir Schweizer zum Nordkap fahren, also versuchen wir es mit Island. Bereits zum 4-ten Mal, aber immer wieder ein tolles Erlebnis. 

Ganz besonders interessiert uns natürlich, wie sich Zorro in dieser Umgebung fühlen wird 😀!


Aber zuerst müssen wir mal die Fähre in Hirtshals, Dänemark erreichen und die 3 Corona-Tests „bestehen“, erst dann kann es richtig losgehen.


Es ist Mittwoch, 19.08.20. wir sind auf hoher See, zwischen Hirtshals und den Färöer-Inseln. Die See wird etwas rauher, die Temperaturen sinken. 


Per Heute haben die Isländer neue Einreisebestimmungen erlassen. Alle Touristen, aller Länder, müssen bei der Einreise einen Coronatest machen und anschliessend 4-5 Tage in Quarantäne gehen. Dabei sind allerdings Tagesausflüge erlaubt (?). Danach folgt ein zweiter Test und sofern negativ, kann die Reise fortgesetzt werden. Wie das im Detail abläuft ist in allen Infos unterschiedlich interpretiert. Wir lassen uns überraschen.

Land in Sicht!  Färöer-Inseln
Land in Sicht! Färöer-Inseln


Island

20.08.20

Wir sind gekommen um zu bleiben...
Dann heißt das aber auch 5 Tage Quarantäne.
Nach der Ankunft im Osten des Landes, Fahrt nach Egilsstadir, SIM-Karten kaufen, COVID-Test machen und für mehrere Tage einkaufen. Aber der Filialleiter des Geschäftes lässt uns nicht rein. Leute in Quarantäne dürfen nicht in die Läden. Wie soll man sich denn ernähren 🤔?
In einem kleinen Dorf sind die Gesetze offensichtlich noch nicht bekannt, wir kaufen ein. Nun geht es ab ins gemietete Cottage. Nicht auf direktem Weg, sondern schön der Küste nach. 185 km statt 75.
Das war kein verlorener Tag, im Gegenteil! Der erste Tag, sonnig 😎 und mit dem gefundenen Häuschen, ein Volltreffer!

25.08.20

Heute hatten wir den 3. Covid-19-Test (1. in Hirtshals, der aber von den Isländern nicht anerkannt wird). Dazu fuhren wir wieder nach Egilstadir und nach dem Test gleich noch an die Ostküste.
Nachdem nun schon die ersten zwei Tests negativ waren und wir uns sehr gesund fühlen, sehen wir dem Resultat Morgen gelassen zu. Dann heisst es von Neuem Packen damit wir Übermorgen Richtung Hochland fahren können. Die Quarantäne-Zeit hier in diesem Cottage war sehr angenehm, wir hatten tolles Wetter und konnten auch einige Ausflüge machend wobei die F980, eine richtige Offroadstrecke, natürlich der Höhepunkt war. Nicht minder eindrücklich waren auch die Nordlichter, die immer wieder faszinierend sind. Wir gehen davon aus, dass wir diese noch oft sehen werden, sofern die Nächte klar sind. Mit der Kommunikation wird es im Hochland eher schwierig werden. Aber, sobald Zeit (!) und W-Lan werden wir uns wieder melden.

Mehr Fotos auch auf der Homepage (unten anklicken), unter Reisen "Island".

 

Ab ins Hochland. Wunderschöne Offroad-Strecke und am Schluss ein Bijou von einem Campingplatz!
28.08.20
Das Wetter schlägt um. Wir kehren nicht ins Hochland zurück, weil wir dort min. 2 Tage brauchen. Aber auch hier Umgebung Myvatn und dann Dettifoss gibt es Einiges zu sehen.
01.09.20
Ein zweiter Versuch mit der Fahrt durch das Hochland scheiterte an einem Sandsturm 1. Klasse! Nach einer schönen Fototour am Askja kam eine Hardcore-Nacht. Aber das wäre nicht soooo tragisch, wenn wir wenigstens den Weg in den Süden hätten unter die Räder nehmen können. Das Risiko mit dem Sand und Regen ist zu groß, wir fahren nochmals in den Norden. Hier ist es wunderschön, warm bei ca. 14-16 Grad tagsüber und die Landschaft sehr grün. Immer weniger Touristen, so dass man schnell einmal ins Gespräch kommt, wenn man welche trifft. 
Bei einem Abstecher nach Akureyri wird der Essensvorrat wieder hochgefahren und schnell wieder zurück in diese schöne Gegend um Húsavík. Húsavík war früher eine Walfangstation, heute steht hier ein sehr eindrückliches Walfang-Museum. 

 

03.09.20

Das Wetter schlägt generell um. Herbststürme sind angesagt, die ersten Ausläufer sind hier angekommen. Temperaturen liegen nur noch im einstelligen Bereich. Wir haben für zwei Nächte eine Auszeit genommen um wieder einmal Waschen, Planen, Einkaufen für das Hochland, Fotos sichern etc. zu können. Hier haben wir in einem Cottage noch um 22.30 Uhr ein warmes Bad, mit natürlicher Temperatur von 40° genossen. Heute besichtigten wir eine unter Denkmalschutz stehende Torf-Kirche aus dem Jahre 1834. Die Bauform stammt aus dem Mittelalter.

Das kleine Dachfenster hat es mir total angetan. Auch ohne "Chagall-Malerei" ist es ein wunderschönes Kirchenfenster.

 

Morgen wollen wir, trotz Kälte, durchs Hochland in den Süden.

 

05.09.20
Trotz der offiziellen Wetterwarnung mit Wind und Schnee, zieht es uns in den Süden. Bei der Abfahrt im Norden noch heftige Regenfälle und extreme Windböen. Bald beginnt es zu schneien und die Fahrt durch das Hochland wird recht anspruchsvoll. Gegen Mittag erreichen wir Hveravellir und just in diesem Moment zeigt sich ganz kurz die Sonne. Welch ein Glück! Nach einem kurzen Café-Stopp fahren wir weiter in den Süden. Einige Schneefelder sind zu durchfahren, aber das Wetter bessert sich zusehends. Zwischendurch jage ich noch einem Polarfüchslein nach. Den sieht man dank seiner natürlichen Tarnung kaum.
Der heftige Wind bleibt bis wir den Campingplatz beim Geysir erreichen. Ein Aufstellen des Heckzeltes ist unmöglich. Das Hubdach jedoch hält perfekt. 
Weder beim Gullfoss noch beim Geysir sind Touristen. Das ist zwar schön zum Fotografieren, aber die Isländer brechen bereits die Saison ab. "Dank" Covid-19 läuft gar nichts mehr. Der Camping ist geschlossen, das kostet dann zwar nichts, aber man hat auch keine Duschen oder WC's zur Verfügung. Das haben wir zwar selbst an Bord, aber Duschen im Freien bei Temperaturen um 5 ° ist auch nicht jedermanns Sache. Ein Defender ist definitiv kein Wohlfühl-Camper.  Leider sind auch bereits einige Ausstellungen oder Museen wegen Corona geschlossen. Wenn das mit den Touristen so weitergeht, sind wir bald alleine hier :-) . 

 

06.09.20

Regentage vor uns!

Trotzdem, etwas rausgehen und Fotosujets suchen😀!

 

07.09.20 bis 09.09.20

Die letzten 3 Tage widmeten wir uns den den Örtlichkeiten, die ich ganz oben auf meiner Liste des Südens hatte.
Am Morgen wurde der Wetterbericht studiert und dann entschieden, in welche Richtung es gehen soll. 
Zuerst stand die Route mit der F206 und dem Rückweg über die F207 auf dem Programm. Eine Strecke entlang mehrerer Krater, die bezüglich Geologie und Formation ganz besonders interessant ist. Nicht schwierig zu fahren, sehr abwechslungsreich und bei schönem Wetter, das wir wieder einmal hatten, sehr lohnenswert. Ein paar Furten, nicht tief, aber schön zu fahren.

 

Tags darauf war das Zier, die Jökulheimarhütte, ganz am Rande des grössten Gletschers Islands, dem Vatnajökull. Eine Strecke, die zuerst durch die Gegend von Landmanalaugar führt, dann entlang der F228 und der 229 durch eine nimmer endende knapp 40 km lange Steinwüste führt. Eine Strecke, die für viele Island-Kenner ein Muss bedeutet. Unterwegs besuchten wir noch die "Oase" Veidyvötn, ein absolutes Bijou. Kaum zu glauben, dass es dies überhaupt gibt. Ein Eldorado auch für Fischer. Danach weiter bis zur Gletscherhütte. Die äusserst farbige Hütte ist offen aber kein Mensch zu sehen, etwas, was man sich kaum vorstellen kann. Island ist "dank" Corona praktisch leer.

 

Gestern dann der Höhepunkt, gegen Mittag mit besten Wetter, Jökulsarlon. Eine "See" am Fusse des Gletschers Vatnajökull, welcher hier "kalbert". Riesige Eisbrocken die durch den See Richtung Meer schwimmen. Ja, offensichtlicher kann man die Klimaveränderung kaum sehen. Sehr eindrücklich, wie sich das Eis wehrt, dann aber langsam schmilzt und noch als grosse Brocken ins Meer eintauchen. Einige davon spült es wieder an den Strand, wo man die schönsten Fotos der bizarren Eis-Formen machen kann. Im See tummeln sich auch viele Seals, die sich offensichtlich hier sehr wohl fühlen.
Der Höhepunkt für mich war aber der Abstecher auf die F985. Vor 8 Jahren bereits einmal gefahren, ist es eine der grössten Herausforderungen für ein Fahrzeug. Nur mit allen Sperren und dem Untersetzungsgetriebe geht es bis an den Gletscher hoch. Nur selbst nie Zweifel aufkommen lassen, ob man das schafft und auch wieder runterkommt... Eine äusserst eindrückliche Fahrt.
Unterwegs sind wir wieder einmal einem Rudel Rentiere begegnet.
Als Zugabe noch und gut für einen Café, die Besichtigung von Höfn, dem ehemaligen Fischerort, es wird zwar auch heute noch gefischt, aber nicht mehr in dem Ausmaß wie früher. 

 

10.09.20
Ein Regentag!
Zurück ins Jahr 1973. Am 21. November wurde eine Maschine der US Navy ein Opfer der Stürme und der eisigen Kälte hier in Island. Die Maschine, eine Militärversion der DC3, konnte aber notlanden, keine Verletzte. Die Maschine verblieb am schwarzen Kiesstrand von Solheimasandur. Es ist nicht mehr viel von der Maschine übrig, aber es war es uns der wert, die 7 km (hin und zurück) unter die Füsse zu nehmen um das Wrack besichtigen zu können. Und irgendwie passte ja das Regenwetter zum Thema.
Einmal mehr... keine anderen Touris!
Für die Einen vielleicht zu ausführlich, mich hat es sehr fasziniert. 😀

 

11.09.20

Wenn Seefahrtsregeln gelten, dann wäre jegliches Anhalten fatal.

Eine weitere Strecke, die auf meiner Liste stand, sind wir heute durchfahren. Ein wirklich nicht spektakulärer Leuchtturm am Ende, aber hier war der Weg das Ziel! 😀. Von der 204 eine kaum zu findende Abzweigung führt durch ein endloses Wassergebiet zum Leuchtturm Skaftárós.

Distanz 8.5 km, mehr als die Hälfte im Wasser!!!

 

12. & 13.09.20

Regnerische Tage und stürmischer Wind.

Ein Museumsbesuch in Vik stand auf dem Programm. Interessante Aufzeichnungen der unzähligen, hier unfreiwillig gestrandeten Fischer- und Handelsschiffe. Das Schicksal der Schiffe und natürlich auch deren Besatzung wird hier mit Fotos, Film und Erzählungen aufgezeigt. Durch den ungeschützten Strand mit den vorgelagerten Felsen ist die Örtlichkeit offensichtlich seit Jahrzehnten gefürchtet bei den Seefahrern. Die Bevölkerung von Vik hat aus diesen Umständen schon vor über hundert Jahren eine "Rescue"-Mannschaft gebildet, welche heute noch für andere Einsätze (Bergsteiger-Unfälle, Taucherhavarien, Strassen- und Offroad-Unfälle etc.) bereit steht. Ein eindrücklicher Besuch des Museums mit nachhaltigen Gedanken an die Seefahrer, aber auch an die Helfer, welche hier schon unzählige Male ihr Leben in Gefahr brachten.

Auf dem Rückweg nochmals kurz zu den schroffen Felsen und dann musste noch ein ausgedienter Stall für Fotos hinhalten...

 

 


14.09.20
Vestmannaeyjar
Soeben zurück von einem sehr eindrücklichem Trip weg vom Festland auf die Westmännerinseln mit Besichtigung des Museums über den Vulkanausbruch von 1973! 

Die Inselgruppe ist absolut fantastisch und bietet Fotosujets ohne Ende👍 !
Ein wunderschöner Ausflug.

 

15.09.20

Durch die Sprengisandur, eine "grössere" Steinwüste mit ca. 6 Stunden Schotterpiste, je nach dem, wo man durch fährt, geht es wieder durch das Hochland in den Norden. Man wird vermutlich diese Strecke nicht mehr lange fahren können, es ist definitiv Herbst und ab nächster Woche soll es dann wieder zu schneien beginnen, dann gehen die Hochland Strassenverbindungen zu.
Man mag sich fragen, ob diese endlose Steinlandschaft schön ist? Für mich definitiv, nicht das erste Mal, wo ich finde, das muss man gefahren haben um dieses Ausmass richtig einschätzen zu können. Praktisch keine Vegetation über eine Strecke von ca. Zürich nach Genf!

16. & 17.09.20

Wir fahren Richtung Westen. Die grossen Fjorde ganz im Nordwesten von Island besucht man üblicherweise nicht, wenn man nur wenig Zeit hat. Die Strecken ziehen sich durch die Fjorde rein und raus und es braucht doch etlich Zeit, um geografisch vorwärts zu kommen. Lohnenswert ist es allemal. Auch bezüglich Tierwelt mit den .... Schafen, die es überall gibt, mit den Island-Ponys, die es auch überall gibt, und den Wasservögeln (vor allem mit den Singschwänen) die es ebenfalls überall gibt, aber nun auch mit den unzähligen Seals und den Walen, die sich in den Fjords "bewegen". Mit etwas Glück kann man das alles an einem Tag sehen, ohne auf die Wale-Watching-Tour gehen zu müssen. 

 

 

18.09.20

Zuerst einmal die Strasse 643 unter die Räder genommen. Die Strasse ist am östlichen Ende der Westfjorde und führt rund 80 km gegen Norden. Dann hört sie auf! Man muss also auch wieder alles zurück. Aber, es lohnt sich und man kommt so richtig auf den Fjord-Geschmack. Dann, nach rund 4 Stunden (hin und zurück) gehts Nord-westlich nach Isafjördur. Eine stattliche Siedlung aus alt und neu. Wie so oft, verfallene Häuser neben top-modernen Bauten. Die Isländer investieren recht viel in Neubauten, lassen aber die alten Bauten einfach stehen. Schade, die neue Bausubstanz wird dann, nach unseren Empfindungen, gleich mal abgewertet. Auf dem Weg hierher haben wir viele alte, nicht mehr in Betrieb stehende Fischerei-Betriebe, gesehen, aber auch absolut neue, recht moderne Anlagen.

Durch das Entlangfahren an den Fjorden braucht man etwa das Vierfache an Distanz gegenüber der Luftlinie, aber hat bisher richtig Spass gemacht. 
Speziell war auch heute, dass es der Tag war, an dem von überall in den Höhen, die Schafe ins Flachland zusammen getrieben wurden. Da sind unzählige Leute am Treiben und auf den Strassen gibts dann oft längere Wartezeiten.
Wartezeiten gibts auch in den einspurigen Tunnels. Da hat eine Fahrtrichtung Vortritt und die andere Richtung muss immer in den Nischen wieder warten, bis der Gegenverkehr vorüber ist.

 

 

19.09.20
Westfjords...vom Norden in den Westen!
Ein unglaublich windiger Tag. Regen, Sturmböen, dazwischen mal ein paar Sonnenstrahlen. Eben, richtig Island. Trotz dem nassen, extrem windigen Wetter gab es ein paar Sujets, die ich nicht einfach so liegen lassen wollte... die Vögel haben es mir speziell angetan!

 

 

20.09.20

Nach dem Sturmtief von gestern kam heute der Schnee. Das hält uns aber nicht sehr von unserem Programm ab.
Am westlichsten Punkt von Island (und damit auch von Europa) befinden sich die extremen Kliffs von Látrabjarg mit bis zu 441 Metern Höhe.
Im September sind die Felswände verwaist. Die Vögel kommen erst im nächsten Jahr wieder. Trotzdem beeindrucken diese praktisch senkrechten Felswände sehr.
Auf dem Weg zu den Klippen treffen wir auch einen "echten" Sandstrand, welcher hier eher fremd wirkt 🧐. Neben dem sehr sehenswerten Museum über die Fischerei und damit verbundener "Kinderarbeit" (bis knapp 1950) finden wir wieder allerlei "Schrott". Das älteste Stahlschiff das in Island eingesetzt wurde, ein weiteres Flugzeug der NAVY und unzählige Land- und Baumaschinen, die hier still vor sich hin rosten.
Das Stahlschiff wurde ursprünglich für die Fischerei im Südatlantik eingesetzt. Später kam es auf die Färöer und dann nach Island. 1981 wurde es ausgemustert und anstatt es zu versenken wurde es hier an Strand gezogen.

 

 

21.09.20 & 22.09.20
Wir haben die Westfjords verlassen und sind nun auf der Halbinsel Snæfellsnes. Eine Halbinsel mit allem, was das Herz und Auge begehrt. Wunderschönen Strände, Steilklippen, schneeüberzogene Berge, unzählige (passive) Vulkane und auch noch einen Gletscher, den Snæfellsjökull. Zu diesem Hochfahren mussten wir dann allerdings wegen zu viel Schnee nach kurzer Strecke bereits abbrechen. Dafür blieb mehr Zeit für die anderen Sehenswürdigkeiten...

 

 

 

23.09.20

Wir haben unsere ins "Herz geschlossene" Halbinsel Snæfellsnes verlassen und sind über Borgarnes mit einem interessanten Museumsbesuch zur Geschichte Islands in den Süden, nach Eyrarbakki gefahren. Das liegt direkt am Meer und ist ein idealer Standort für die Aktivitäten der nächsten Tage.
Unterwegs fuhren wir, zwecks besserem Foto-Standort, von der Strasse weg und kamen nach unwegsamem Gelände in ein total "rotes" Gebiet. Ups.... das war natürlich für mich und "Zorro" DAS Gebiet. Ich musste da ein paar (🙄) Fotos machen, die ich aber nicht alle hier präsentieren möchte (aus Platzgründen natürlich).
Die tollen Herbstfarben und die schneebedeckten Berge geben immer wieder schöne Foto-Sujets. Heute Nacht warten wir hoffnungsvoll auf ein paar Nordlichter. Standort und Wetter stimmt....

 

 

24.09.20

Reykjavik
Heute war Museums-Tag! Im Gegensatz zu den Museen "auf dem Lande" haben hier in Reykjavik fast alle Museen trotz Corona geöffnet. Das Museum über die "Wunder Islands" mit Planetarium über die Entstehung der Nordlichter war wirklich sehenswert. Die Show: Fly over Island war so spektakulär, dass es in Sachen Übelkeit vor lauter Bewegung und irrsinnigen Flugübungen grenzwertig war. Aber.... sehr eindrücklich. 
Gestern Nacht (oder auch frühen Morgen) habe ich selbst wieder einmal die Aurora Borealis auf mich wirken lassen. Ich bin dabei zwar fast erfroren, aber... von nichts kommt nicht 😀! Und diese Nacht soll es noch kälter werden...

 

 

25.09.20 BIS 28.09.20

Reykjavik und die Umgebung zu erkunden steht diese Tage auf dem Programm. Verschiedene Museen, darunter das Nationalmuseum haben wir uns sehr ausgiebig angesehen. Wir sind überrascht wie gut die Museen die audiophilen Möglichkeiten, bis zur deutschen Erklärung über das eigene Handy, nutzen.

Da wir auf unserer gewählten Strecke in den Süden mehr oder weniger an der blauen Lagune vorbei kamen, machten wir schnell einen Stopp. Es ist zwar beeindruckend, aber für uns schon ein übertriebener Hotspot. "Dank" Corona waren wir auch alleine dort.
Am Abend dann ins Konzert in die Harpa. Ein Konzertsaal, der schon von aussen sehr einladend ist. Und auch das Konzert hat überzeugt. Anschliessend noch Abendessen im Hafengebiet, was will man noch mehr?

Heute stand eine Besichtigung eines Lava-Tunnels auf dem Programm. Eine sehr farbenfrohe Angelegenheit durch das mineralhaltige Gestein, das durch den Sauerstoff und die Feuchtigkeit, sehr stark oxydiert. Natürlich dominiert rot durch den hohen Eisenanteil der bis zu 15% beträgt.

Mit solchen Aktivitäten ist das miserable Wetter fast sekundär...

 

 

29.09.20
Unterwegs, wieder in den Norden, da ist ein Besuch des "Rütlis der Isländer" fast ein Muss. Im Jahre 930 trafen sich hier in Thingvellir die ersten Goden, die Häuptlinge und Priester waren, zum ersten Mal. Wie unser Rütli wird dieser Ort der "Geburtsort" von Island benannt. Heute ist dieser Ort vor allem touristisch ein Hotspot, wir waren allerdings wieder einmal alleine hier (fast schon Oktober und damit Saisonende und natürlich Corona führen dazu). 
Ebenfalls hier ist der Graben zu sehen, der zwischen den 2 tektonischen Platten (Nordamerika und Eurasien) jedes Jahr um 2 cm breiter wird. Klar, ein Graben halt, und ohne Bewegung nichts spektakuläres. Aber wenn man sich vorstellt, dass hier sozusagen die Welt auseinanderdriftet... 😳
Danach ging es weiter nordwärts. Am Anfang noch bunte Herbstfarben, dann tristes Wetter und am Schluss Schneefall und weisse Felder. Morgen wird es sicher wieder besser.



30.09.20 / 01.10.20 / 02.10.20
Wieder im Norden standen hier ein paar Sehenswürdigkeiten auf der „Liste“, die wir noch nicht besucht haben und nun nachholen wollen. 
Verschiedene Foto-Sujets von unterwegs sind dabei, ganz im Vordergrund natürlich die verschiedenen Basaltgesteinsformationen, die ich immer wieder spannend finde.

Island hat dank geothermischen und Wasser-Kraftwerken weltweit fast konkurrenzlos günstigen Strom. Das führt unter anderem dazu, dass Island Quarzit aus Polen importiert und hier in Húsavík in Lichtbogenhochöfen bei 2000 Grad, jährlich 32‘000 to Silizium herstellt. Dies wird unter anderem für die Photovoltaik gebraucht.
Mit Hilfe des heissen Wassers, das hier mit rund 50 Grad aus dem Boden kommt und künstlichem Licht  werden hier in Húsavík  z. B. Tomaten und Peperoni angepflanzt. Sozusagen „aus der Region, für die Region! 😀

 

 

03.10.20

Es geht wieder in den Osten. Das Wetter verschlechtert sich zunehmend, für die kommenden Tage ist nur Regen oder Schnee angesagt.  Vielleicht fällt uns damit auch der Abschied von Island am kommenden Mittwoch nicht so schwer.

Vorerst sind wir aber noch im Osten unterwegs. Heute haben wir längere Zeit dem Entladen und Sortieren von Fischen zugeschaut. Da ist noch viel Handarbeit gefragt, vor allem auf den entsprechend kleinen Booten. Aber es gibt auch recht gut ausgerüstete grosse Fischerboote, mit Einrichtungen für Schleppnetze. Im Hafen selbst geht es dann etwas "mechanisierter" zu und her. Und am Abend gab's ein Fischgericht...

 

 

 

04.10.20

Zurück im Osten!
Nach dem Durchqueren und umrunden von Island sind wir praktisch wieder am Ausgangspunkt, im Osten des Landes angelangt. Hier verbringen wir noch 2 Tage um Zorro wieder langstreckenmässig bereitzustellen. Wasservorräte leeren, schwere Sachen unten packen, leichtere aufs Dach etc. 
Unterwegs vom Norden in den Osten haben wir noch die Ostfjorde so richtig geniessen können. Hier ein paar Fotos dazu!

 

 

5. & 6.10.20
Die letzten 2 Tage hatten wir fast nur Dauerregen. Ja, so wird es etwas einfacher, sich von Island zu verabschieden. Die letzten 7 Wochen waren eine grossartige Zeit mit unendlich vielen Eindrücken. Das Land bietet so unglaublich viel und ist noch in ganz vielen Teilen wirklich unberührt.

Das Fehlen der Touristen durch Corona hat aber auch schon bereits grössere Veränderungen gebracht. Die Saison ist für viele Isländer seit rund einem Monat praktisch zu Ende. Campingplätze, sehr viele Hotels, Museen, Touristen-Infos etc. sind, ausser gerade in Reykjavik, bereits geschlossen. Man bereitet auch alles auf den Winter vor. Die Autos fahren jetzt mit Spikes umher, die Autowaschanlagen (Stellen mit einem Schlauch mit Bürste für das sofortige Waschen an den Tankstellen) sind alle schon, wegen Frostgefahr, ausser Betrieb, die Schläuche demontiert. Auf den Strassen ist fast kein Betrieb mehr. Man kann stundenlang grosse Strecken fahren und trifft überhaupt keine Fahrzeuge. Man fühlt sich richtig alleine und hofft, unterwegs keine Panne zu haben. Die Schafe sind alle vom Hochland ins Flachland getrieben worden.Viele Zugvögel haben sich gesammelt und das Land verlassen. Die Hochlandstrecken, die meisten haben keinen Winterunterhalt, sind wegen dem Schnee bereits nicht mehr passierbar. Auch für die Isländer ist diese Situation ein paar Wochen früher eingetreten als üblich. All das, und natürlich das Fehlen der Touristen, auch wegen Corona und deren Quarantäne-Vorschriften, führt zu einem verfrühten Saison-Ende von 2020.

 

Wir haben "Zorro" ausgeräumt und sind am neu Packen für die Heimreise. Morgen geht's auf die Fähre nach Dänemark, wo wir am Samstag-Mittag ankommen werden. Dann fahren wir Richtung Schweiz um die Quarantäne-Zeit absitzen zu können.... 😳!


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Kommentare: 29
  • #1

    Pat (Freitag, 21 August 2020 06:30)

    Have a nice trip !!! Regards.

  • #2

    Martin (Freitag, 21 August 2020 11:02)

    Gracias Pat
    Como puedes ver, estamos en islandia.
    pero, tarde o temprano llegamos a Argentina!

  • #3

    Laura & Andy (Mittwoch, 26 August 2020 12:55)

    Mega coole Fotos. Wir wünschen Euch eine tolle Zeit „in Freiheit“ nach überstandener Quarantäne und noch viele, viele unvergessliche Eindrücke, wie man sie nur in Island findet ��! Liebe Grüsse und wir freuen uns auf weitere tolle Bilder ���

  • #4

    Martin (Mittwoch, 26 August 2020 15:14)

    Danke!
    Wir haben jetzt dann eine eher schlechte Wettersituation vor uns, aber das stehen wir durch �!

  • #5

    Daniel Nick (Freitag, 04 September 2020 14:13)

    Tolle Bilder, die man während den Telefonkonferenzen geniessen kann. Ich wünsche gute Weiterreise und noch recht angenehmes Wetter. Liebe Grüsse aus dem Homeoffice

  • #6

    Martin (Sonntag, 06 September 2020 00:27)

    Vielen Dank! Tja, wir wussten, dass das Wetter im September umschlagen kann, nun ist das auch eingetroffen. Aber vielleicht gibt's nochmals ein "Zwischenhoch"!�

  • #7

    Laura (Sonntag, 06 September 2020 09:54)

    The lonely Zorro in Iceland �!

    Tolli bilder. Wünsche üch wiiterhi e sicheri fahrt und viili unvergesslichi iidrück ime menscheleere Island.

    Freue mi uf die wiitere blogs und bilder �

  • #8

    Martin (Sonntag, 06 September 2020 17:40)

    Danke! Es ist wirklich speziell hier, wenn alles so leer ist!�

  • #9

    Tina (Mittwoch, 09 September 2020 13:44)

    Danke für all die Fotos und Berichte! Geniesst es und passt gut auf Euch auf! :-)

  • #10

    Martin (Donnerstag, 10 September 2020 01:23)

    Gerne!
    Bin etwas im Verzug, aber es kommt noch...�

  • #11

    Laura & Andy (Freitag, 11 September 2020 08:02)

    Freut üs, dass üch veidivötn gfalle het �.� �

  • #12

    Laura (Samstag, 19 September 2020 08:58)

    Die letschte fotine und din kommentar mached so richtig luscht uf d weschtfjord, wo mir leider no nie gsi sind.

  • #13

    Pat (Montag, 21 September 2020 05:27)

    Spectacular !!! Nice pictures and cute trip !!!!!!!!! Enjoy !

  • #14

    Martin (Montag, 21 September 2020 10:27)

    Thank you Pat, will do so!
    Waiting for your next trip �!

  • #15

    Laura (Mittwoch, 23 September 2020 08:54)

    Das sind ja wieder traumhafti fotine! Snaefellsness halbinsel händ mir ja im feb vo dem jahr gmacht. Super! Wiiterhi viil spass!

  • #16

    Magda (Mittwoch, 23 September 2020 18:33)

    Großartig die Fotos und die Texte. Dadurch können wir gedanklich mitreisen. Vielen Dank und weiterhin interessante Erlebnisse und Eindrücke für euch und somit letztendlich auch für uns. Liebe Grüße aus Syke

  • #17

    Martin (Mittwoch, 23 September 2020 19:46)

    Vielen Dank, Magda. Es macht auch mehr Spass, am Blog zu arbeiten, wenn ich sehe, dass das auch ein paar Leute anschauen ���!
    Ganz liebe Grüsse nach Syke!

  • #18

    Stefan (Freitag, 02 Oktober 2020 21:23)

    Guter Bart!

  • #19

    Martin (Freitag, 02 Oktober 2020)

    :-)

  • #20

    Tina (Sonntag, 04 Oktober 2020 23:37)

    Wieder tolle Fotos! �
    Wir freuen uns sehr auf Euch!
    ...die Fische lasst ihr aber bitte schön dort! �

  • #21

    Martin (Montag, 05 Oktober 2020 11:43)

    Also, dann halt! :-)
    Wir freuen uns auch, sehr!

  • #22

    Magda (Dienstag, 06 Oktober 2020 22:30)

    Morgen macht ihr euch auf den Heimweg. Gute Fahrt!!!
    Die Fotos sind Spitze!

  • #23

    Martin (Dienstag, 06 Oktober 2020 22:39)

    ...vielen Dank, Magda!
    Schon sind die 7 Wochen wieder vorbei :-)
    Es war eine sehr schöne und unglaublich vielseitige Zeit. Natürlich freuen wir uns auch wieder auf das Zuhause! Liebe Grüsse

  • #24

    Laura & Andy (Mittwoch, 07 Oktober 2020 09:43)

    Schön, dass wir euch auf dieser traumhaften Reise wenigstens virtuell begleiten konnten. Tolle Fotos und super Blogs. Wir werden das vermissen!
    Wir wünschen euch eine gute Heimreise und hoffen, dass wir uns mal über euer Abenteuer in Ruhe austauschen können!
    Bis bald in Unterlunkhofen!

  • #25

    Martin (Mittwoch, 07 Oktober 2020 13:43)

    Danke Euch für das Feedback, das freut mich sehr!
    Bis bald, zu Hause :-)

  • #26

    Franz Bütler (Donnerstag, 08 Oktober 2020 20:15)

    Es ist spannend in eurem Reisebericht zu Lesen und die Fotos sind Klasse, einige Extraklasse. Das macht Lust, dies auch zu erleben. Ich wünsche euch noch gute Fahrt für den letzten Teil und noch viele Erlebnisse.
    Gruss Franz und Monika

  • #27

    Martin (Donnerstag, 08 Oktober 2020 21:52)

    Danke Euch!
    Macht das! Es ist wirklich wunderschön hier!
    Bis bald zu Hause...
    nach der Quarantäne!!!
    Martin und Evelyne

  • #28

    Dani (Sonntag, 11 Oktober 2020 10:48)

    Vielen Dank für den tollen Reisebericht mit den eindrücklichen Bildern.
    Es macht Lust, ebenso dieses Land zu bereisen.
    Wir wünschen euch eine kurzweilige Quarantänenzeit.
    Claudia & Dani

  • #29

    Martin (Sonntag, 11 Oktober 2020 20:44)

    Gerne!
    Ja, Island ist wirklich wunderschön und....anders!
    Wir sind seit 3 Stunden zurück in UL und geniessen jetzt erst einmal 10 Tage die Quarantäne-Zeit! :-)