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„Silberstadt“ Potosi

Potosi ist die größte Stadt Südboliviens und zudem mit einer Lage von fast 4000 m über dem Meeresspiegel die höchstgelegene Großstadt der Welt. 
Vor allem durch seine weltberühmten Bergwerke war sie bis ins 19. Jahrhundert die reichste Stadt der Welt, weshalb sie die prächtigste Kolonialarchitektur Boliviens aufweist.
Der „Cerro Rico“, der (an Mineralien) "reiche" Berg, ist der Grund der Existenz von Potosí. Hier beuteten die Spanier seit dem 17. Jahrhundert das begehrte Silber aus, bauten dafür aber auch die wohl prächtigsten Kirchen und öffentlichen Bauten Südamerikas. 
Nachdem die Hauptvorkommen im 19. Jahrhundert aufgebraucht waren, ging es mit der Stadt schnell bergab. Erst 100 Jahre später wurden die Bergwerke reaktiviert.
Wir fahren von Tupiza Richtung Potosi und überqueren dabei etliche Pässe. Einer fast höher als der andere. Der höchste immerhin mit 4373 Metern. Zorro kam da schon etwas in „Schnaufen“.
Auf dem Weg sehen wir, wie arm die Leute hier leben. Trotzdem, wenn wir vorbeifahren winken sie uns zu, was uns immer sehr erfreut! 
Dann, von Weitem, kurz vor Potosi die riesigen Bergwerke. Staub, Lärm, rauchende und stinkende Lastwagen, unglaublich emsiges Treiben auf der Strasse, sofern man diese noch so nennen kann. Hier wird auf über 4000 Metern noch unter misslichen Bedingungen vorwiegend Zink abgebaut.
Viele Leute versuchen, mit einfachsten Mitteln noch selbst etwas Schürfen zu können…
Bei einer Besichtigung der Mine, ausgerüstet mit Helm, Lampe, Anzug und Stiefel kommen wir mit den Mineuren direkt in Kontakt. Schon 15-jährige arbeiten hier unter extremsten Bedingungen und werden kaum älter als 40 Jahre. Wir sind zutiefst beeindruckt und erschüttert. 
Wir fahren durch die engen Gassen und Strassen der Gross-Stadt und finden ausserhalb, in schönster Landschaft, die älteste Hacienda Südamerikas. Ein herrschaftliches Anwesen aus dem 16. Jahrhundert.
Nebenan wäscht eine Frau ihre Wäsche im Bach. 
Beim offenen Kaminfeuer nehmen wir einen Apéritiv, hören klassische Musik und geniessen anschliessend ein feines Abendessen mit sehr gutem, bolivianischem Wein. 
Was für eine verkehrte Welt!

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Kommentare: 1
  • #1

    Luzia Benz (Montag, 21 März 2022 17:11)

    Sehr eindrückliche Bilder, toll!
    Wünschen euch weiterhin eine tolle Reise��