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…en el camino a Cartagena!

Fährt man mit dem Auto durch Kolumbien 🇨🇴, ist vieles nicht mehr so, wie wir es gewohnt sind. Auch muss man, gegenüber den bisher durchquerten Ländern, bezüglich Verhalten und Vorsicht auf der Strasse noch eine Schippe zulegen.. 
Man kennt prinzipiell keine Höchstgeschwindigkeit, das heisst, es gibt sie schon, aber gar niemand hält sich daran. 
Ampeln sind mehr als Empfehlung zum Halten gedacht, aber wenn es gerade geht, fährt man trotzdem. 
Stopstrassen (Pare) werden generell missachtet. Die Ladung ist immer ok, sofern sie auf dem Vehikel Platz hat. Das gilt auch für die Personenzahl auf den Mofas. Rekord, 5 (fünf).
Es kann links oder rechts überholt werden, auch im Überholverbot oder bei doppelt ausgezogener Sicherheitslinie. Das ist ganz ok!
Der Fussgänger hat null Recht! Und lässt man einen Fussgänger passieren, so läuft er Gefahr, durch ein seitliches überholendes Auto oder Mofa „abgeschossen“ zu werden. Er geht auf Zuwinken nur zögerlich vor dem Auto durch und ist sich das auch nicht gewohnt.
Warum nicht mehr passiert? 
Weil jeder mitdenkt und sich ausrechnet, was für ihn am besten passt und…. kaum einer auf seinem Recht beharrt sondern im Extremfalle nachgibt. Es klappt, meistens! 

In Caucasis übernachten wir nochmals auf einer wunderschönen Finca. Die Leute sind über freundlich, laden uns gleich zu Café ein und bringen uns am Morgen trotz heftigem Regen einen Café zum Auto. 
Nach dem Frühstück fahren wir weiter Richtung Cartagena. Unterwegs halten wir bei einer Mechanikerwerkstätte, weil Ruedis Motor eine Fehlanzeige meldet. Das Diagnosegerät meldet eine Störung beim Abgassensor. Dieser wird ausgebaut, vom Russ mit unserem WD40 gereinigt und die Kontrolllampe erlischt. 
Kurz darauf Vorbeifahrt an einem kapitalen LKW- Unfall. 
Dann doch lieber ein kleines Motorenproblem.

Wir nähern uns Cartagena.
Was für ein Gefühl!
Die Stadt ist das Ziel für die Verschiffung unserer Ländis nach Panama in Mittelamerika. Es führt keine Strasse dorthin, es gibt keine Fähre, es bleibt nur die äusserst umständliche Verschiffung, mit Containern oder mit einem Frachtschiff. Wir entschieden uns für das Frachtschiff. Nach bereits 6 Verschiebungen der Abfahrtszeit haben wir nun auf den 16.06.22 eine Bestätigung bekommen und müssen 3 Arbeitstage vorher in den Hafen fahren um das Auto abzugeben. 
Dann folgt die Warterei für die Zollkontrolle (bis 4 Stunden) und dann, am nächsten Tag die Drogenkontrolle (bis 5 Stunden). Hafen betreten nur in geschlossenen Schuhen und langen Hosen (bei 32 Grad) etc. Die Liste der Vorschriften ist ellenlang. 
Hoffentlich klappt dann alles!

Wir übernachten hier bei der Halbinsel Isla de Baru noch 2 x, kurz vor Cartagena, um die Fahrzeuge für das Verschiffen bereit zu machen.