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…sin dinero, no Zorro!

Ein leichtes Vibrieren des Handy’s zeigt mir den Eingang einer neuen Mail an. 

Tatsächlich, der Tracker von Zorro meldet, dass das Auto bewegt wurde und auf der Karte ist ersichtlich, dass Zorro das RoRo-Schiff in Colon, dem Hafen von Panama, verlassen hat und nun im Hafengebiet steht.
Nachdem wir gestern (voraussichtlich) eine gute Garage für Ruedi‘s Ländy gefunden haben und die in England bestellten Ersatzteile hier im Hotel eingetroffen sind, steht der Reparatur nichts mehr im Wege.
Zuerst müssen wir aber heute mit unserem Agenten von Panama-City nach Colon fahren um unsere Fahrzeuge aus dem Zoll zu holen. 
Wir treffen uns mit Alfredo um 8:00 Uhr, er kommt allerdings erst um 8:30 und fahren dann los. 
Um 09:45 erreichen wir das Büro des Zollamtes in Manzanilla (Colon). 

4368, Quersumme 21! 
Das ist die Inventarnummer des Bürostuhles einer der vielen Mitarbeiterinnen hier im Zollamt. Nach genau 2 Stunden hinter diesem Stuhl sitzend, weiss ich nicht mehr so recht, mit welchen Zahlen ich mich sonst noch etwas beschäftigen könnte.

Ausser einer jungen Frau, die offenbar die Ablage macht, scheint hier niemand zu arbeiten. Da wird geschwatzt, telefoniert und werden YouTube-Filmli geschaut und dann darüber diskutiert. Dazwischen holt eine Dame ein paar Fruchtbecher mit Mango‘s und Ananas. Diese werden mit lautem Schmatzen und daran lutschen, langsam verzehrt. 

Alfredo unterbricht die „Hektik“! 
Endlich, die Papiere für den Zoll am Hafen sind bereit.
Wir verabschieden uns nach gut 2 Stunden höflich und fahren zum Hafen. 
Da ist nun Hektik pur. Hunderte LKW‘s fahren ein und aus. Laden und entladen die Container. Ein grosses Frachtschiff hat über 7500 Container, man rechne! Vor lauter Staunen vergessen wir, dass wir hier auch schon wieder zwei Stunden warten. 
Ja, aber warum eigentlich? 

Jetzt endlich kommt wieder Bewegung auf! 
Der Agent in Cartagena hätte die Reederei nicht bezahlt, darum werden die 2 Autos jetzt hier in Panama nicht freigegeben….meint Alfredo. 

Ohne Geld, kein Auto, so einfach geht das!
Ähmm! Wie bitte?

Nach mehreren Telefonaten mit dem Agenten Rodolfo in Cartagena und Maria unserer „Reiseleiterin“ in Pereira, Kolumbien, werden wir vertröstet, man habe die Rechnung vor 20 Minuten bezahlt 🙄!

Das hilft uns im Moment nicht sehr viel. Am Vormittag schon 2 Stunden und jetzt genau 4 Stunden und 10 Minuten warten wir um unsere Fahrzeuge zu bekommen. Da lässt sich auch mit Bestechung nichts ausrichten (siehe „Selfi“)!

Endlich, wir stehen vor unseren Autos und wir müssen feststellen, dass die Siegel aufgerissen sind. 
Bei Ruedi ist alles ok, bei Zorro ein mittleres Puff.
Viele Kästchen und Abdeckungen, inkl. Batterie- und Sicherungskasten geöffnet, durchwühlt und aus dem Kleidernetz eine Northface-Jacke und ein ebensolches Gilet mitgenommen!

Das könne immer mal wieder passieren, meinen die Security, der Chief und die Agenten! Mit dem muss man rechnen. 
Ok?

Tranquilo …. habe ich gelernt, auch wenn es im Moment etwas schwerer fällt als auch schon 😀!

Mit dem Verlassen des Hafengebietes beginnt nun aber unsere Reise in….
….Zentralamerika. 
Jetzt zuerst mal nach Panama-City zurück. 

Das ist ein neues Kapitel der Panamericana und darauf freuen wir uns sehr.