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…Nicaragua, un país muy interesante!

Von Granada fahren wir zur Vulkangruppe Masaya und bestaunen den leicht rauchenden Hauptkrater „Santiago“ des Nindiri-Vulkans. Nachts soll man noch glühende Lava bestaunen können. Dieser Vulkan brach am 23. Aoril 2001 aus und wirkte für Flora und Fauna verheerend.
In Nicaragua 🇳🇮 gibt es rund 30 Vulkane, von denen etwa 10 noch leicht aktiv sind.

Unser nächster Fixpunkt ist die Hauptstadt Managua mit ihren rund 1 Million Einwohner. Hier spürt man sehr gut, wie wenig Individualverkehr in Nicaragua und jetzt speziell in der Hauptstadt unterwegs ist. Busse, LKW, Motorräder, Tuk-Tuk’s, Fahrräder, Pferdefuhrwerke aber verhältnismäßig wenig Autos… 
Muss man am Blinklicht anhalten, sind sofort „Scheiben-Reiniger“ und Verkäufer von Dingen aller Art zur Stelle, Erwachsene, Behinderte und schon Kleinkinder versuchen so zu Geld zu kommen. 

Ich spüre das erste Mal eine gewisse Aggression dieser Leute gegen uns, weil ich nichts kaufe und die Scheiben nicht gereinigt haben will. Man spritz verächtlich das nicht verwendete Wasser auf die Scheiben und hört deutlich ein paar Schimpfwörter. 
Ich verriegle das erste Mal die Türen und bin froh, dass das Lichtsignal wechselt! Dieses Vorkommnis macht nachdenklich.

Wir fahren zum Marina-Park und fühlen uns wie im Film. DDR-Zeit lässt grüßen. Viele pompöse Statuen von Allende, Chávez, Ortega etc. Kinderspielplätze in riesigem Ausmass, neueste Gokart-Bahn, Alleen mit Palmen, alles total farbig und überall…. keine Kinder und keine Erwachsene. Die ganze, riesengroße Anlage ist sehr gepflegt und absolut sauber. Die meisten Restaurants sind geöffnet, aber alles ist leer!

Über Land geht es weiter zum Pazifik. Viele prunkvolle Villen mit ebensolchen Einfahrten wechseln sich ab mit einfachsten „Behausungen“. Diese sind sauber und gepflegt. Kinder spielen, ältere Leute unterhalten sich oder sitzen einfach vor den Hütten. Unzählige Pferdefuhrwerke mit Brennholz beladen, begegnen uns. Die Tiere sind bis auf die Rippen abgemagert.

Unser gewählte Standplatz liegt gut und direkt am Pazifik, nur ist er geschlossen. 
Wir kehren um und fahren nochmals gut eine Stunde südwärts. Eine große Salzgewinnungsanlage wird von uns praktisch durchquert, wir machen ein paar Fotos und endlich finden wir den Übernachtungsplatz. Wie immer sind wir die Einzigen. . 
Ernesto der Eigner der Parzelle direkt am Pazifik, kann sich kaum vom Bett erheben, lebt mehr als bescheiden in einem Raum, wo wir nicht mal besuchsweise hinein gehen würden. Er kann sich nur mit einem Laufgestell fortbewegen…
Wir werden von ihm sehr höflich mit den Worten, „seid willkommen, fühlt euch wie zu Hause“, begrüßt! 
Auch das macht nachdenklich!