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…en el camino en Belice!

Kurz nach San Ignacio, unserem Standplatz der ketzten Nacht höre ich beim Fahren ein Geräusch, das nicht wirklich normal ist. Klar, ein Defender, der keine speziellen Geräusche von sich gibt, ist mit großer Wahrscheinlichkeit auch kein Defender. Aber dieses Geräusch erinnert mich sofort an das selbige von Ruedi’s Defender in Kolumbien.
Undichter Ladeluftschlauch!

Wir fahren an den Küstenort Dangriga. Ein Check der Ladeluftschläuche zeigt, dass einer, mind. an einer Stelle, einen feinen Riss aufweist. Warum auch immer, aber so weiter zu fahren, ist nicht sinnvoll!

Mit dem vorhandenen Bordwerkzeug und entsprechendem Material mache ich eine provisorische Reparatur und hoffe, dass diese bis Cancun in México hält. Dort könnte Evelyne und Margrith Ersatz mitbringen. Wir treffen sie ja dort.
Die ersten 165 km sind am Abend geschafft, der Schlauch hält (noch).

Wir erreichen Old Belize, besichtigen den Hafen und die zugehörige Anlage und treffen dann Alice, die Besitzerin einer großen Parzelle direkt am Meer, gerade neben Old Belize. Der Platz, kurz gesagt ein riesen „Puff“, hat aber eine Fläche für weit mehr als zwei Defender. Sie vermietet einen großen Teil einem Bootsbauer. Das war noch ein „Geschäft“ welches ihr verstorbener Mann abschloss. Er verstarb vor ein paar Jahren unter ungeklärten Verhältnissen in Belize City (!).

Alice meint, dass es halt jetzt, nach dem letzten großen Sturm, etwas unordentlich aussähe! 🙄
Kaum zu glauben, in welchen Verhältnissen diese Familie hier wohnt. Investoren wollten ihr 1.5 Mio Belize-Dollars zahlen (etwa CHF 750‘000.-) doch sie hat abgelehnt. 
In der Mitte des Raumes ihres „Hauses“ liegt eine große Matratze. direkt auf dem Fußboden. Man muss sich vorstellen, bei dieser Hitze und vor allem der unglaublichen Feuchtigkeit. 
Sie ist etwas verwirrt, aber schließlich hat eine ihrer Töchter gestern einen weiteren Enkel zur Welt gebracht, das wird uns sofort in allen Details und mit Fotos geschildert.
Wir erkundigen uns nach den „Banos“, aber wissen jetzt schon, dass wir diese weder besichtigen, verschwiegen denn aufsuchen werden 🙄!

Alice sprüht vor Herzlichkeit, organisiert einen Taxi, (Freund von ihr) der uns in die Stadt Belize bringt und uns ein Lokal vorschlägt für ein gutes Abendessen. 
Wir genießen tatsächlich ein hervorragendes Steak 🥩 und entsprechend ein Glas Weiß- und ein (nein zwei) Glas Rotwein dazu. Das Restaurant ist wirklich zu empfehlen.
Danach gibt es eine kleine „Stadtrundfahrt“ und nach etwa 15 Minuten sind wir wieder bei Alice‘s Standplatz, neben „Old Belize“. 

Drei Dinge habe ich noch, um vor dem Einschlafen etwas darüber nachzudenken. 

1. Ich hoffe, die prov. Reparatur hält und was unternehme ich, wenn nicht?

2. Was war wohl mit Alice’ Mann? 
Godfried,, der Taxifahrer hat gemeint, dass es abends für Touristen gefährlich sei, in Belize City! Das kam für uns nicht unbedingt so herüber. Es hatte einfach fast keine Leute auf der Strasse, aber ist es wirklich so schlimm?

3. Warum lag auf der Strasse nach Belize 🇧🇿 City, am heiter hellen Nachmittag, ein junger Mann, gefesselt und geknebelt auf der Fahrbahn? Ich konnte, weil gerade kein Gegenverkehr war, auf die andere Strassenseite ausweichen!
Wir beschlossen, nach kurzem Funk-Kontakt, weiter zu fahren. Was war da wirklich los? 
Gefaked oder was?