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Rocky Mountain NP, Denver

…fast wie Herbst im Engadin! Statt der gelben Lärchen, sind es hier die Espen! 

Der Rocky-Mountain-Nationalpark im Norden von Colorado umfasst die kontinentale Wasserscheide sowie geschützte Berge, Wälder und alpine Tundra. Er ist für die Straßen Trail Ridge Road und Old Fall River Road bekannt, die an, im Moment, total gelben Espen und Flüssen entlang verlaufen. Die Keyhole Route, ein Anstieg entlang vertikaler Felswände, führt hoch zum Longs Peak, dem höchsten Berg im Park. Es geht auf der Pass-Straße immerhin auf 3‘713 m hoch. 

Es ist Wochenende und es hat darum auch sehr viel Verkehr. Das Wetter ist hervorragend, tagsüber bis 24 Grad, nachts war es gestern 2.1 Grad, immerhin noch im Plus. So langsam kann ich mich auf Alaska einstimmen und feststellen, wo ich bezüglich Ausrüstung noch nachbessern muss. 😀! 

Für mich hat es zu viele Leute hier. Und die paar Moose, die da in der Waldlichtung rumstehen, ziehen natürlich noch mehr Fotografen an….

Ich erlaube mir auch zu sagen, dass die Amis dazu neigen, aus allem eine einmalige Sehenswürdigkeit zu machen. 
Eine einfache Höhle mit ein paar Stalaktiten ist schon fast ein „National Monument“ und verlangt sofort nach einem Visitor-Center und es werden mind. 5 Ranger angestellt. Im Center verkauft man dann vom Kühlschrankmagnet-Täfelchen bis zum Hoodie jedwelchen Ramsch. Bevor man auf den Trail zur Höhle darf, wird einem geraten, pro Person und Tag mind. 1,5 Liter Wasser und entsprechende Kleidung mitzunehmen und falls man zufälligerweise einem Tier begegnet ist es „by Law“ untersagt, es zu berühren oder zu füttern. Der Trail dauert aber nur eine halbe Stunde.

Sorry, das war jetzt etwas satirisch. Aber ich verstehe einfach nicht, warum sich die Amis so bevormunden lassen. Da gibt es Straßenschilder mit „vorsichtig überholen“, 🤔 
, oder Leuchttafeln mit der Bemerkung: „hug your child at home, buckle him up in the car!, it is the law!“ 
Selbstverantwortung gibts wohl nicht. Darum fahren im Sommer 80% der Motorradfahrer ohne Helm… es ist offensichtlich „not the law“! 🙄 
Aber wir kennen das ja von jeder Betriebsanleitung und von den horrenden Entschädigungs-Klagen etc. 

Klar, was die USA an „Natur“ zu bieten hat, ist schon einmalig, das haben wir mit diesen vielen Nationalparks wieder gesehen, aber ich denke auch gerne an all die Schönheiten, die wir in der CH haben… 

Ich übernachte noch im Park und „kratze“ mit 0.9 Grad knapp den Gefrierpunkt. Bei 3.2 Grad Innentemperarur am Morgen um 6 Uhr stelle ich die Standheizung ein. 
Ein strahlend blauer Himmel und langsam wird es wieder wärmer. Nach dem Frühstück mache ich mich auf den Weg nach Denver.

Da läuft die Stadt heiß, weil ein wichtiges American Football-Game ansteht. Alles hier ist sehr sauber, ruhig, geordnet, in gutem Zustand. Die Fans sind fröhlich, scherzen und verbringen den Tag bis zum Beginn des Spiels am Abend, mit Party ohne Ende.
Was ich von der Stadt sah, hat mir sehr gut gefallen.

Ich fahre an einen idyllischen, ruhigen Platz am See bei Silverthorne.