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…towards Anchorage!

Wir verlassen den Denali-Nationalpark und fahren südwärts! Eine ungewohnte Richtung, aber wir müssen die Zeit nutzen wo Ferdi noch hier ist. Für mich geht es dann später nochmals ganz in den Norden. 
Auf dem George Parks, oder Highway No 3 geht es Richtung Anchorage. Vorbei an wieder endlosen Schneebergen und einer wirklich wunderschönen Landschaft. 
Unterwegs halten wir an und Vergnügen uns am Anblick einer Elchkuh mit ihrem Jungen. Sie nehmen kaum Notiz von uns und da wir Zeit haben, genießen wir den Moment, ihnen beim Fressen von Zweigen zuzuschauen. Wieder einmal mehr, Natur pur. 

Bei der kleinen Ortschaft Trapper Creek fahren wir links ran und checken auf dem Campingplatz ein. Wir sind wieder die Einzigen, weil der Platz eigentlich noch geschlossen ist. Grund, die Wasserleitungen sind zum Teil noch gefroren. Darum bunkern wir vorher noch Trinkwasser an einem sogenannten Watering Point, gleich hier neben der Ortsbibliothek (!?!). Man wirft Geld ein und bekommt für 10 Cents 1 Gallone Trinkwasser. Auf dem Platz steht noch ein Grader für die Schneeräumung, der mit seiner Breite bei uns gleich die ganze Autobahn mit Pannenstreifen räumen könnte 🙄.

Trapper Creek hat 499 Einwohner, Häuser sieht man aber praktisch keine. Die sind alle weit verstreut in der Umgebung. An der Hauptstraße liegt praktisch nur die Tankstelle und der Campingplatz. 
Hier sind aber mindestens 10 Waschvollautomaten und ebenso viele Tumbler in Betrieb. Offensichtlich kommen die Leute aus der ganzen Umgebung um hier zu waschen. 
Duschen kann man nur mit Quarters. Es kostet 4 $, also wirft man 16 (!) Münzen rein. Beim Gang zur Dusche hat man daher etwas Schlagseite 😀!
Nach dem Frühstück und Diesel tanken geht es weiter Richtung Anchorage. Der Verkehr nimmt merklich zu. Nun gibt es doch auch schon ein paar Mietcamper zu sehen, die nordwärts fahren. Und, es sind wieder etliche Cars von Anchorage (Sewer, Hafen) unterwegs, die die Touris zum Denali NP fahren.
Bei einem größeren Birkenwald halten wir an. Wir sehen unzählige weiße Kübel und lassen uns gleich von Jessica, aus aller erster Hand, das Gewinnen vom Birkensaft erklären. 

Das Abzapfen des Birkensaftes erfolgt später als beim Ahornsaft, wenn der Bodenfrost bereits verschwunden ist. Eine dicke Birke mit 50 Zentimeter Brusthöhendurchmesser liefert bis zu 10 Liter Birkensaft pro Tag, bis zu 200 Liter in einem Jahr, abhängig von Wetter und Bohrung. Es wird empfohlen, höchstens 5 Liter pro Tag pro Baum zu zapfen. Der Saftfluss hält maximal zwei Wochen an. Angezapfte Bäume sollten sich anschließend mindestens zwei Jahre lang erholen können.
Für die Gewinnung reicht es, etwa fünf Zentimeter tief durch die Rinde zu bohren, mit einem Durchmesser von rund zwei Zentimetern.
Nach dem Zapfen ist die Bohrung mit Baumwachs zu verschließen, um einer Ausblutung des Baums vorzubeugen. 

Vor der Stadt Anchorage waschen wir noch Zorro. Es war höchste Zeit…, 😀!

Kurz nach dem Mittag erreichen wir Anchorage bei Sonnenschein und 18 Grad. Unglaublich, seit genau drei Wochen haben wir bisher nur einen Tag Regen gehabt….