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Kennecutt, Copper Mine

Wir verlassen Anchorage und machen uns auf den Weg nach Valdez. Kurz nach der Stadt bereitet sich wieder die unglaubliche Bergkette vor uns aus. Dann geht es rechts weg Richtung Tok und Valdez. Eine sehr abwechslungsreiche Fahrt nahe an Gletschern vorbei bis kurz vor Glennallen.

Wir haben bereits gehört, dass es in Fairbanks Probleme mit Hochwasser gibt und fahren nun auch in ein Gebiet, wo das rasche Tauwetter seine Spuren hinterlässt. Verrückt, wie das Wasser durch nichts zu stoppen ist. Noch glimpflich fahren wir durch die „Furten“ und haben echt Mitleid mit den betroffenen Bewohnern hier.

Die Frage ist nun, ob wir es ins Hinterland nach McCarthy schaffen? Auf der Anfahrt machen wir einen kurzen Stopp in Chitina. Im Liquor-Shop will ich noch eine gute Flasche Rotwein kaufen, was leider nicht möglich ist. Ich sagte dem Ladenbesitzer, dass es ein guter Wein sein müsse, schließlich hätte ich Geburtstag.
Nach dem Kauf fotografierte ich seinen Store, der vor Trump-Sympathie nur so strotzte. Er kam raus und schenkte mir zum Geburtstag einen Likör. Hmmm, ich dachte, diese Gruppe von Leuten wären mir nie sympathisch 🤔🙄!
Der Weg nach McCarthy dauerte gut drei Stunden. Das ganze Auto voller Staub, Schlaglöcher bis zum geht nicht mehr. Da ist die Sprengisandur in Island fast schon Ponyhof-mässig.

Dafür eine weitere Begegnung mit einem riesigen Grizzlybär. Zu schnell wieder weg, es gibt nur noch ein Foto von hinten.
Nun gab es zu hinterst im Tal in Mc Carthy doch noch ein Geburtstags-Abendessen mit Steak, Pommes und Wein.
Das Steak zwar etwas zäh, aber was soll’s! Wir treffen noch Schweizer, die Ihre Verwandten hier trafen und haben im Restaurant, das erst heute öffnete, einen gelungenen Abend bevor wir auf dem Campingplatz den Tag mit einem Laphroaig krönen. 

Am Morgen bei knapp 2 Grad, hat natürlich nichts geklappt mit all den Anweisungen um zu einem Shuttle zur ehemaligen Mine Kennecutt zu bekommen. Da geht nichts mit privatem Zugang. Nach vielen Gesprächen im Dorf und nicht locker lassen, genießen wir eine private Fahrt und eine ebensolche Führung in den noch geschlossenen (!) Park der Kupfermine. 

Kennecott, das 1978 im National Register of Historic Places aufgeführt und seit 1986 als National Historic Landmark ausgewiesen wurde, gilt als das beste verbleibende Beispiel für den Kupferbergbau des frühen 20. Jahrhunderts.

Die Kennecott-Mühlenstadt und die Minen sind ein außergewöhnliches Relikt aus Amerikas Vergangenheit. Die beeindruckenden Strukturen die übrig bleiben, stellen eine ehrgeizige Zeit der Erforschung, Entdeckung und technologischen Innovation dar.

Von 1911 bis 1938 wurde Kupfer im Wert von fast 200 Millionen Dollar verarbeitet. Auf dem Höhepunkt des Betriebs arbeiteten etwa 300 Menschen in der Mühlenstadt und 200-300 in den Minen. Kennecott war eine eigenständige Firmenstadt, die ein Krankenhaus, ein Gemischtwarenladen, eine Schule, eine Eisbahn, ein Tennisplatz, eine Freizeithalle und eine Molkerei umfasste.

Wir sind begeistert von den Ausführungen zur Mine durch unseren „Privat“- Guide, danach kehren wir zurück zum Camping-Platz, machen uns startklar und fahren über die Rüttelpiste zurück zur Hauptstrasse, biegen links ab und fahren Richtung Valdez. Bei schönem, warmen Licht machen wir, nach einem wunderbaren Abendessen in Valdez, noch ein paar Fotos zur Erinnerung an diesen schönen Tag!