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Dalton Highway

Es wird viel erzählt und geschrieben über den Dalton Highway (zum Beispiel auch von der gefährlichsten Straße der USA). 
Ich weiß zwar nicht warum der als Highway bezeichnet wird, aber ich beschränke mich jetzt mal auf die Beschreibung von Wikipedia, ergänzt mit meinen Bemerkungen.

Der Dalton Highway (Alaska Route 11) wurde 1974 innerhalb von fünf Monaten (über 600 km!!!) gebaut und verbindet Fairbanks in Zentralalaska mit Deadhorse nahe der Beaufortsee. Der Highway führt 666 km nach Norden durch weitgehend menschenleere und – bis auf die über weite Strecken parallel zu ihm verlaufende Trans-Alaska-Pipeline – unberührte Natur. 
Die Straße ist zu großen Teilen ungeteert und wegen der strengen Winter oft in schlechtem Zustand. 

Bis hier in Coldfoot bin ich allerdings lieber auf den ungeteerten Strecken gefahren, weil die Schlaglöcher im geteerten Bereich noch viel tiefer sind und weniger erwartet werden. Man fährt auch tendenziell schneller.

Es existieren keine Ortschaften entlang des Highways. Die wenigen Siedlungen sind Servicestationen für die LKW’s der Ölförderunternehmen. 
Zwischen Coldfoot und Deadhorse gibt es auf einer 384 Kilometer langen Strecke gar keine Versorgungsmöglichkeiten.

Wenige Kilometer vor dem Polarmeer, in Deadhorse, endet der Highway. Ab hier dürfen nur noch Fahrzeuge mit Sonderrechten bis zu den Ölförderanlagen in Prudhoe Bay weiterfahren. 

Der Start stand nicht unbedingt unter einem guten Stern. In der letzten Nacht hat meine 2. Batterie massiv an Leistung verloren, ich entschloss mich diese zu tauschen. In ganz Fairbanks gibt es aber keine solche Batterie. Nach Rücksprache mit Anna, meiner Chefmechanikerin (zur Zeit in Boston, USA), entschließe ich mich, vorübergehend auf eine kleinere auszuweichen. Nur, niemand will diese einbauen, es sei zu kompliziert mit diesem Dual-Batterie-System, ich denke eher, weil ich die neue Batterie schon habe. Ich erledigte dann das halt selbst in knapp einer Stunde und habe noch etwas gespart dabei 😀!

Mit einem daher etwas mulmigen Gefühl, ob das gut geht, bin ich in Fairbanks gestartet und habe kurz vor dem Überqueren des Yukon Rivers, etwas abseits der Strecke übernachtet. Und siehe da, die Batterie hat funktioniert. 

Das gefährliche an dieser Straße sind einerseits die riesigen LKW‘s. Die kennen gar nichts und donnern nur so an einem vorbei, bei Trockenheit ist dann einfach eine Weile lang nur noch Staub zu sehen, dann die unzähligen Schlaglöcher, die zum Teil sehr engen Kurven und nach dem Regen (letzte Nacht), die glitschige Fahrbahn. Nicht zu unterschätzen ist auch das Mentale. So ganz alleine unterwegs im Niemandsland hört man die komischsten Töne am und im Auto (noch mehr als sonst schon bei einem Defender 😳) und hofft nur, dass man es ohne mechanischen oder Elektro-Schaden schafft.

Hier in Coldfoot werde ich jetzt noch auftanken und übernachten und die Zeit nutzen, weil ich hier wieder TEL-Empfang habe. Morgen fahre ich dann, sofern alles gut geht, nach Prudhoe Bay. Bereits nördlich des Polarkreises wird es diese Nacht nicht mehr dunkel.
Es ist die allerletzte Etappe unserer (eigentlichen) Panamericana vom südlichsten Punkt auf einer Strasse erreichbar, bis zum nördlichsten!