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Yellowknive, Northwest Territories!

Das Aussenthermometer zeigt 32.4 Grad (Celsius 🙄) und wir dachten, im Norden werde es wieder etwas kühler. Weit gefehlt. 
Wintersachen rauf aufs Dach, Sommerklamotten definitiv runter. 

Über 400 km Schotterstrasse liegen hinter uns. Gesamthaft knapp 600 km, ohne eine Ortschaft, das muss man sich mal vorstellen. Die Autos, die uns auf dieser Strecke entgegen kamen, liegen unter einem Dutzend. So abgelegen wie in den Northern Territories, in den nördlichen Rocky Mountains, kann man wohl kaum irgendwo in Canada leben. 

Wir übernachten auf einem total idyllischen Campingplatz in Sambaa Deh. Ausser einem kleinen Wasserfall der über gelbe Steine fliesst und vielen versteinerten Korallen ist hier nichts spektakuläres zu sehen. Dann wieder etwa 280 km Schotterpiste…

Wir biegen links ab und sind froh, dass nach weiteren 50 km endlich wieder mal eine Tankstelle kommt. Nun reicht der „Most“ problemlos bis Yellowknive, der „Hauptstadt“ dieser Provinz. Rund 20‘000 EW sind hier zu Hause und über 8‘000 davon arbeiten in der Gold- und 💎 Diamant-Industrie. 

Die Vergangenheit von Yellowknive hat ein trauriges Kapitel geschrieben. Hier wurden (wie auch an anderen Orten) die Kinder den Einheimischen ohne deren Erlaubnis weggenommen, 
Sie wurden der Inuit-Kultur entfremdet, manche misshandelt oder sexuell missbraucht, viele litten unter schlechter Ernährung, Unterbringung und mangelnder Gesundheitsfürsorge. Die psychischen Folgen dieser Entfremdung von Heimat und Familie wirken bis heute an.
2008 folgte dann eine Entschuldigung der Regierung.
In den Nordwest-Territorien gibt es übrigens elf Amtssprachen, mehr als in allen anderen Provinzen und Territorien.

Die Temperatur ist gesunken, auf 29.5 Grad, die Bisonherde, der wir kurz vor Yellowknive begegnen, macht einen recht schlappen Eindruck…
…grosser Vorteil, 
für die Mücken ist es zu heiss und zu trocken… bisher, sagt man uns!

Wir übernachten auf dem schön angelegten Camping kurz vor der Stadt!

PS: Kunst am Bau bei einer Schindelfassade habe ich bis jetzt noch nie so gesehen.